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Welche psychologischen Merkmale eines Menschen, einer Gruppe oder einer Arbeitstätigkeit und einer Organisationen sind für die Berufsleistung, die Arbeitzufriedenheit und die Bindung an ein Unternehmen relevant?
Und wie können wir diese klassifizieren, um die relevanten Merkmale zur Klärung unserer Fragestellung, für unser Projekt, für unser Recruiting, für die Auswahl sowie die Entwicklung unserer Mitarbeiter oder Klienten zu identifizieren?
Wie bereits der Beitrag zum Digitalem Assessment beschreibt, lassen sich psychologische Merkmale von Menschen, Gruppen, Arbeitstätigkeiten und Organisationen nach verschiedenen Kriterien klassifizieren. Wir beginnen mit einigen grundlegenden Unterschieden, beschreiben wichtige Klassifikationen und enden mit einer Liste mit über 50 Einträgen zu psycholologischen Merkmale von A bis Z.
Sie haben eine Frage oder ein Anliegen? Dann schreiben Sie mir eine kurze Nachricht oder rufen Sie mich an. Ich freuen mich Sie bei einem anschließenden Videotelefonat oder einem persönlichen Gespräch kennen zu lernen!
Psychologische Merkmale
Der Begriff des Merkmals ist in der Differentiellen und Persönlichkeitspsychologie der Oberbegriff für alle psychischen Phänomene, in denen sich eine Person, eine Gruppe, eine Organisation oder eine Arbeitstätigkeiten von anderen unterscheiden kann. Hierbei werden vor allem die Qualität, die Intensität und die Dauer eines psychologischen Merkmals untersucht.
Handelt es sich um dauerhafte Faktoren des Erlebens und Verhaltens so spricht die Fachwelt von Eigenschaften bzw. auch Persönlichkeitseigenschaften (englisch: trait). Vorübergehende Faktoren des Erlebens und Verhaltens wie das situationsspezifische Befinden (z.B. momentane Angst) werden dagegen als psychischer Zustand zu einem Zeitpunkt bezeichnet (englisch: state).
Mehrere Theorien gehen davon aus, dass sich ein psychischer Zustand (z.B. Angst) aus der Wechselwirkung zwischen einer Eigenschaft (z.B. Ängstlichkeit) und einem gleichartigen Situationsmerkmal (z.B. Bedrohung) ergeben.
Leistung und Persönlichkeit: Kognitive und emotional-soziale Merkmale
Eine wichtige Unterscheidung von psychologischen Merkmalen bei einem einzelnen Mensch ist die zwischen kognitiven und emotional-soziale Merkmalen, d.h. nach Merkmalen, die sich auf das Denken oder auf die Persönlichkeit beziehen – im engem Sinne, da z.B. auch die Intelligenz als kognitives Merkmal im breiten Verständnis auch zu Persönlichkeit eines Menschen zählt.
Entsprechend werden die Verfahren, mit denen diese psychologischen Merkmalsgruppen gemessen werden, in Intelligenz- und Leistungstest, die allgemeine und spezifische kognitive Merkmale messen sowie allgemeine und spezifische Persönlichkeitstest gruppiert.
Führungsbezogene Merkmale
Eine weitere Verfahrensgruppe mit leistungs- und persönlichkeitsbezogenen Aufgaben misst Führungs- und Managementkompetenzen von Personen mit und ohne Führungserfahrung, wie zum Beispiel das Analyse- und Entscheidungsverhalten, die Führungsmotivation oder den Kommunikationsstil. Auch Merkmale der Selbstführung gehören hierzu.
Einige dieser Verfahren bieten auch die Fremdbeschreibung durch Mitarbeiter zum Vergleich mit der Selbstbeschreibung der Führungskraft.
Merkmale der Arbeit und Organisation
Auch in Bezug auf Arbeitstätigkeiten, eine Gruppe oder die gesamte Organisationen lassen sich psychologische Merkmale klassifizieren und messen, die sich ähnlich wie bei einem einzelnen Menschen auf kognitive, motivationale oder sozial-emotionale Merkmale beziehen oder auch mehrere dieser Faktoren enthalten.
Beispielsweise die Gruppenintelligenz (Schwarmintelligenz), das Teamklima (z.B. Ausmaß des Wir-Gefühls), die Unternehmenskultur oder die Ganzheitlichkeit (Vollständigkeit), Bedeutsamkeit und Rückmeldung einer Arbeitsaufgabe.
Liste psychologischer Merkmale
Sie finden im Folgenden beispielhaft und nicht abschließend eine Liste mit über 50 Einträgen zu psychologischen Merkmalen von Menschen, Gruppen, Organisationen und Arbeitstätigkeiten in alphabetischer Reihenfolge. Diese List hilft Ihnen bei der Klärung Ihrer Fragestellung für ein digitales Assessment sei es ein internes Projekt, eine wissenschaftliche Studie oder ein externer Auftrag.
Manche dieser Merkmale hängen eher zusammen als andere, manche lassen sich anderen unterordnen und wieder andere überschneiden sich oder bezeichnen ähnliche psychologische Merkmale. Leider gibt es in der Psychologie bis heute keine einheitliche Struktur oder ein allgemein akzeptieres Klassifikationssystem wie die SI-Einheiten in der Physik – die jedoch auch erst 1954 beschlossen worden und 1875 in der Meterkonvention ihren vertraglichen Urspung haben.
Wichtige Normen und Standards mit Definitionen und Klassifikationen von psychologischen Merkmalen und Anforderungen an Verfahren zu deren Messung finden sich jedoch in der DIN 33430, der ISO 10667 und der EN ISO 10075.
- Achtsamkeit in der Führung
- Allgemeine Intelligenz (Allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit)
- Allgemeinwissen
- Analyseverhalten
- Anforderungen, Belastungen und Ressourcen in der Arbeit (z.B. kognitive, psychomotorische, physische, emotional-soziale)
- Anschlussmotiv
- Aufmerksamkeit
- Beanspruchung in der Arbeit (z.B. psychische Ermüdung, Monotonie, psychische Sättigung, Stress)
- Beanspruchungsfolgen der Arbeit (z.B. Burnout-Gefahr, Chronischer Stress)
- Berufsbezogene Intelligenz in der Ausbildung (kaufmännisch, technisch/handwerklich)
- Commitment (Verbundenheit mit der Organisation, der Arbeit, dem Team, der Führungskraft)
- Deutsch- und Englischkenntnisse
- Dunkle Triade der Persönlichkeit (Narzissmus, Machiavellismus, subklinische Psychopathie)
- Durchsetzungsfähigkeit
- Emotionale Intelligenz (auch: Emotionale Kompetenz)
- Emotionale Stabilität (auch: Belastbarkeit, Neurotizismus, Stresstoleranz)
- Entscheidungsfreudigkeit und Entscheidungsverhalten
- Extraversion (Gegenteil: Introversion)
- Figurale Intelligenz (Räumliches Denken)
- Fluide Intelligenz (Geschwindigkeit und Verarbeitungskapazität des Denkens)
- Führungs- und Kommunikationsstil, Führungsverhalten
- Führungsmotivation (auch: Machtmotiv)
- Gewissenhaftigkeit (auch: Selbstdisziplin, Selbstregulation, Selbstkontrolle, Sorgfalt, Strukturiertheit)
- Gruppenintelligenz, Kollektive Intelligenz, Schwarmintelligenz
- Gruppenkohäsion (Wir-Gefühl, Zusammenhalt)
- Individualitätsmotivation (ähnlich: Unabhängigkeitsstreben)
- Integrität im Beruf (Neigung zu kontraproduktivem bzw. unternehmensschädigendem Verhalten, wie z.B. Absentismus, kollegenschädigendes Verhalten, Diebstahl, Substanzmissbrauch),
- Interessen (z.B. handwerklich-technisch, untersuchend-forschend, künstlerisch-kreativ, erziehend-pflegend, führend-verkaufend, ordnend-verwalten)
- IT- und Computerwissen
- Kompetenz- und Selbstwirksamkeitsüberzeugung
- Konfliktbereitschaft
- Kontaktfähigkeit
- Konzentration
- Kreatives Denken
- Kristalline Intelligenz (Fähigkeit der Anwendung von Wissen)
- Kundenorientierung
- Leistungsmotivation (ähnlich: Karriereorientierung)
- Numerische Intelligenz (Rechnerisches Denken, Mathematikkenntnisse)
- Offenheit für Erfahrung (wichtig für kreatives und innovatives Verhalten, Lernbereitschaft)
- Organisations- und Planungsverhalten
- Persönlichkeitsmerkmale von Berufseinsteigern
- Risikoverhalten
- Schlussfolgerndes Denken (Logisches Denken)
- Selbstaufmerksamkeit, Reflexionsfähigkeit
- Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit, Selbstvertrauen
- Sozial erwünschtes Antworten (Glaubwürdigkeit)
- Stressverarbeitung, Stressbewältigung
- Teamorientierung
- Verbale Intelligenz (Sprachliches Denken)
- Verkaufskompetenz
- Verträglichkeit
- Wirtschaftswissen
Hinweis: Sie möchten mehr über einzelne dieser Merkmale erfahren? Dann schauen Sie in unseren Stichwörtern mit Links unter Ressourcen nach, ob sich hierzu ggfs. ein Eintrag findet. Alternativ empfehlen wir Ihnen den Dorsch, das Lexikon der Psychologie.
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